Strampler für Frühchen

Am Samstag war unsere Stephanie Friedrichson in der Zeitung mit einem kleinen Artikel vertreten.

Die Station braucht dringend Bodys, die auf die speziellen Anforderungen der Frühchen abgestimmt sind. Zum einen müssen sie deutlich kleiner als die Standardmodelle sein und sie brauchen besondere Öffnungen an Bauch und Armen, damit die Schläuche, mit denen die Kleinen versorgt werden, genug Platz haben. Auch der Stoff muss besonders dehnbar und frei von Chemikalien sein, um die empfindliche Haut der Kinder nicht zu reizen.

Alswir genügend Spenden zusammen hatte, standen wir vor einem weiteren Problem: die speziellen Strampelanzüge für Frühchen gab es nirgendwo zu kaufen. Also beschlossen wir kurzerhand, die Bodys selbst zu produzieren. Die Stoffe bekamen wir von der Firma Esro-Jersey Mössingen gespendet, doch die passende handwerkliche Unterstützung war deutlich schwerer zu finden.

Die speziellen Bodys sind selten und niemand wusste so richtig, wie sie zu nähen sind. Doch dann sah Stephanie Friedrichson im Fernsehen einen Bericht über die Schneiderin Sarita Karle aus Neuhausen, die bereits seit sieben Jahren für die Frühchenstation näht. Sie habe früher für sich, ihre Kinder und Freunde viel genäht, erzählte sie. Irgendwann aber, sagte sie, „hatten dann auch meine Freunde genug Decken, da habe ich überlegt, was man noch Sinnvolles machen kann“. So kam sie auf die Idee, für die Uniklinik zu nähen.

Friedrichson nahm Kontakt zu Sarita Karle auf und bat sie um Hilfe. Karle war begeistert von der Aktion und legte direkt los. In Absprache mit der Klinik entwarf sie ein Muster für die Strampelanzüge und fing an zu nähen. Schnell wurde jedoch klar, dass diese Aufgabe alleine nicht zu bewältigen war.

Dann kam Julia Stern ins Spiel. Die ehemalige Klassenkameradin von Friedrichson hatte die ganze Aktion auf Facebook verfolgt und bot als Hobby-Näherin ihre Hilfe an. Und mittlerweile haben sie ihr Programm sogar noch erweitert. Neben den Bodys produzieren die Drei nun auch Hosen, Mützen und Duftherzen. „Von den zwei Herzchen aus Stoff tragen die Mütter je eins bei sich und das andere liegt bei den Frühchen im Inkubator. „Damit können die Kleinen den Geruch der Mutter wahrnehmen“ erklärt Julia Stern.

Im Team kommen die Frauen schnell voran und hoffen in den nächsten ein bis zwei Monaten alles fertig zu haben und die Spende übergeben zu können. Das gesammelte Geld wurde ausschließlich für das Material ausgegeben. Auch dieses Jahr gibt es im Bestattungsinstitut Friedrichson wieder Veranstaltungen, bei denen für die Kinderstation gesammelt wird.

Originalbeitrag zu finden auf:
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Strampler-fuer-Fruehchen-539056.html